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Es war geschafft. Der WMF-Club in Berlin wurde im Sommer 2001 zum Schauplatz eines denkwürdigen Konzertes der New Yorker Elektroband Fischerspooner. Die Band aus Manhattan wurde gefeiert, weil ihr Sound zum Sound der deutschen Hauptstadt, genauer, dessen neoliberalen Bohemeviertels geworden war. Fischerspooner war die Band von Mitte - jenem Viertel zwischen Alexanderplatz, Hackeschen Höfen und Invalidenstraße. Ehemals Ostberlin wurde der Stadtteil nach der Wiedervereinigung als Filetstück von Immobilienmaklern und Standortexperten in Rekordzeit restauriert. Mit dem Anspruch, Berlin in die alten Rechte als moderne Weltstadt wiedereinzusetzen, schienen zu Beginn der neunziger Jahre weniger die großen Opernhäuser, Theaterbühnen oder Filmstudios betraut zu sein, als viel mehr jene unermüdlich vor sich hin laborierende, deutsche, nun spezieller: Berliner Jugendkultur.
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