|
Tut mir leid, wenn ich Sie unterbreche. Es gibt keine Leipziger Schule. Was es in Leipzig vielleicht gibt, ist eine spezielle Form des Weitergebens, eine Art der Schulung, ein besonderes Verhältnis zwischen Professoren und Studenten, das so wahrscheinlich nirgend woanders existiert. Sie müssen wissen, dass die Leipziger Kunsthochschule ein paar Eigenheiten hat: Als Fotograf kann man dort lernen, wie man einen Fotoabzug selber belichtet, die Buchdrucker arbeiten noch mit dem alten Bleisatz. Und die Maler bekommen erst mal beigebracht, wie man eine Leinwand bespannt und richtig grundiert. Was ich damit sagen will: In Leipzig haben sie den Vorteil des Nachteils konsequent genutzt. Natürlich gab es auch hier direkt nach der Wende den Versuch, aus Leipzig eine Kunsthochschule wie alle anderen zu machen. Das hat aber nicht geklappt - und so haben auch Arno Rink und Neo Rauch als sein damaliger Assistent einfach stoisch weiter gemalt. Das prägt, klar.
|