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In April 1997 the conservative SDS party won an absolute majority in parliament with its electoral alliance, the United Democratic Forces. The new prime minister, Ivan Kostov, followed a strict policy of austerity, slowed inflation, and laid important cornerstones for future membership in NATO and EU.
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Die konservative SDS errang mit ihrem Wahlbündnis Vereinigte Demokratische Kräfte (ODS) im April 1997 die absolute Mehrheit der Parlamentssitze. Der neue Ministerpräsident, Iwan Kostow, verfolgte eine strikte Sparpolitik, bremste die Inflation und legte wichtige Grundsteine für eine zukünftige Nato- und EU-Mitgliedschaft. Die Hoffnungen der Bevölkerung auf eine Verbesserung der Lebensverhältnisse wurden jedoch nicht erfüllt. Die soziale Polarisierung der Gesellschaft schritt vielmehr voran. Zwar konnte die konservative Regierung erstmals eine volle Legislaturperiode durchhalten, erlitt bei den Parlamentswahlen 2001 aber eine schwere Niederlage. Als stärkste Kraft konnte sich überraschend die Sammelpartei des Ex-Monarchen Simeon II2 durchsetzen. Borisov Sakskoburggotski, so der bürgerliche Name des letzten bulgarischen Zaren, war nach mehr als fünf Jahrzehnten aus dem Exil zurückgekehrt und hatte innerhalb weniger Monate die populistische Nationale Bewegung Simeon II. (NDSW) ins Leben gerufen: Binnen 800 Tagen, so die Parole von Sakskoburggotski, werde es dem Land deutlich besser gehen. Den Privatisierungskurs wolle man sozialverträglich gestalten. Aber auch ihm gelang es nicht, trotz des einsetzenden Wirtschaftswachstums, den Lebensstandard der Bevölkerung signifikant zu verbessern. Im Gegensatz zur Metropole Sofia und den Touristenzentren am Schwarzen Meer blieben das Land und die kleinen Städte von der ökonomischen Entwicklung abgekoppelt. Und wie alle Vorgängerregierungen geriet auch das Kabinett Sakskoburggotski unter den Verdacht der Korruption. Die Parlamentswahlen im Juni 2005 offenbarten eine tiefe Kluft zwischen der politischen Klasse und der Gesellschaft. Die BSP erzielte zwar 31 Prozent, aber viele Wähler hatten das wirtschaftliche Desaster ihrer letzten Regierungsphase 1995 / 96 noch nicht vergessen. Ebenso strafte man die Konservativen ab, die sich in den letzten Jahren völlig zerstritten hatten. Aber auch der Stimmanteil der Nationalen Bewegung Simeon II. schrumpfte mit 19,9 Prozent auf die Hälfte zusammen. Von der Krise der politischen Repräsentanz profitierte vor allem die rechtsextreme "Ataka" (Angriff), die auf Anhieb mit 9 Prozent der Wählerstimmen zur viertstärksten Partei aufstieg. Für den Erfolg waren vor allem rassistische Ausfälle gegen die bulgarischen Türken und die Roma verantwortlich. Nach langwierigen Verhandlungen kam schließlich eine Mitte-links-Koalition aus der NDSW, den Sozialisten und der "Bewegung für Rechte und Freihei
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