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Die Atmosphäre und das Publikum lassen an eine ziemlich abgehobene Gemeinschaft Gleichgesinnter denken, die darauf besteht, ihre Vielfältigkeit zu feiern und sich einem alternativen Lifestyle hinzugeben. All das sorgt für einen faszinierenden Trip in einem schmutzigen, utopischen Tempel – ohne die üblichen Abstumpfungserscheinungen. Je nach Veranstaltung kann eine Nacht dort bis zum Mittag des folgenden Tages dauern. Die Clubber vereint das Erlebnis eines ritualisierten Hedonismus – ein Nährboden für jede erdenkliche Erfahrung. Das Berghain ist deshalb auch kein Platz für Zartbesaitete oder Menschen, die leicht zu schockieren sind. Im Gegensatz zu anderen Clubs sind hier nur selten naive Teens oder Twens unterwegs, niemand stellt seinen Reichtum offensiv zur Schau, es gibt keine sich betrinkenden Machos im Anzug, die direkt von der Arbeit kommen, und kein Geschnatter dürrer gestylter Mädchen auf der Suche nach einem festen Freund. Doch was haben Berghain und Panorama Bar mit Gegenwartskunst zu tun? Um diese Frage zu beantworten, genügt ein Blick auf ihre neuen Interieurs, die neben den üblichen Elementen einer Clubeinrichtung auch ernst zu nehmende Kunstwerke beherbergen – unter anderem von Wolfgang Tillmans, Piotr Nathan und Marc Brandenburg .
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