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And this included the occupied houses of the Hafenstrasse just around the corner from Millerntor Stadium where, in a pub of the same name, “Slime”, the doyen of the German punk movement, praised the pirate Störtebeker as a Robin Hood and used appropriate emblems. At some time during the eighties, the alternative scene discovered FC St. Pauli, the everhopeful but hopeless proletarian club, which they revered in preference to the more genteel local rival, HSV.
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Geboren wurde der Mythos St. Pauli aus den Resten der Protestbewegung, die 1968 mit Spontan-Aktionen Deutschland aufrüttelte und sich danach militant gegen die bürgerliche Gesellschaft abschottete. In der linken Subkultur Hamburgs hielt man das Andenken an die Seeräuberei, vor allem die lokalen «Likedeeler» immer hoch. In der besetzten Hafenstrasse unweit des Millerntors besangen «Slime», Wortführer des Deutsch-Punk, im gleichnamigen Lokal den Piraten Störtebeker als Robin Hood. Irgendwann in den 80ern entdeckten die Bewegten ihre Liebe zum FC St. Pauli, dem chancenlosen Proletarierklub, dem sie fortan in Abgrenzung zum bürgerlichen Lokalrivalen HSV huldigten – je erfolgloser das Team, desto hingebungsvoller. Mit ihnen kam die Piratenflagge ins Millerntor-Stadion, und jenes Publikum, das sich als autonom und progressiv verstand und mit Sprechchören, Transparenten und Spass-Guerilla-Aktionen Stimmung machte, auch gegen Rassismus und Diskriminierung, Kommerz und Sport-industrie. Es entstand der Kult um den «sexy Aussenseiter», der in den 90er-Jahren zusammen mit der «Hamburger Schule» um Bands wie Blumfeld und deutschem Hip Hop zum popkulturellen Exportschlager wurde. Doch viel änderte sich nach den «roaring 90ies», als St. Pauli mit vier Jahren 1. Bundesliga seine Hochblüte erlebte. Fussball und Industrie gingen neue Partnerschaften ein, Kommerzialisierung und Event-Kultur verschafften den Vorreitern der Entwicklung finanzielle Möglichkeiten, mit denen man nicht mithielt. Zur Verschuldung kam sportlicher Abstieg, 2003 fand man sich in der Regionalliga wieder. Mit der Loyalität der Fans war es nicht mehr getan, auch nicht mit ihrer Kultur, einst avantgardistisch, mittlerweile aber in fast jedem europäischen Stadion imitiert. Nun hatte die Stunde geschlagen für einen Freibeuter neuer Art, einen vom Schlage Littmanns.
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