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1920 nimmt Werefkin mit einigen Bildern an der Biennale von Venedig teil. Und sie reist, zum ersten und letzten Mal seit dem Krieg, nach Deutschland. Sie muss ihre Wohnung in München auflösen, denn nach der Oktoberrevolution ist ihre zaristische Rente hinfällig geworden, mit der sie auch Jawlensky und seinen Sohn stets finanzierte. Und sie besucht ein letztes Mal Herwarth Walden in seiner STURM-Galerie, der ihre Bilder dort 1921 zur 100. STURM-Ausstellung zeigt. Jawlensky aber findet in Emmy Schreyer, der Tochter eines Wiesbadener Industriellen, seine nächste Gönnerin und heiratet 1922 schließlich Werefkins ehemalige Zofe Helene. Werefkin wird nie wieder mit ihm reden und weist künftig seine finanzielle Unterstützung ab. Mühsam schlägt sie sich mit Postkarten- und Plakatmalerei sowie der Hilfe von Freunden durch. Das hindert sie nicht, 1924 mit sechs Asconaer Künstlern, darunter Otto van Rees, die internationale Künstlergruppe „Großer Bär“ sowie das Museo Communale di Ascona mitzugründen. 1938 stirbt die Künstlerin in Ascona und wird nach russisch-orthodoxem Glauben beigesetzt.
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